Klinikum Neustadt braucht Zukunft!

„Wer zu Hause schon einmal einen medizinischen Notfall hatte weiß: Nicht immer ist es akut genug, um den Krankenwagen zu rufen und nicht immer reicht die Zeit, um auf den ärztlichen Notdienst zu warten. Manchmal braucht man einfach die Notaufnahme und dann müssen die Wege kurz sein.“

Stadtrat Veit Böhm

Das Städtische Klinikum Dresden mit seinen zwei Hauptstandorten Friedrichstadt und Neustadt ist fester Bestandteil unseres Lebens: Viele von uns wurden hier geboren, fühlten sich im Notfall gut versorgt oder haben dort ein letztes Mal Freunde und Verwandte besucht.

Weil Krank sein und Gesunden, Leben und Sterben, uns alle begleitet, gehört die Absicherung und Entwicklung der Krankenhausversorgung zu den wichtigsten kommunalen Aufgaben. Neben der Klinikleitung ist es der Dresdner Stadtrat, welcher hier die Verantwortung trägt.

Die CDU Dresden steht für ein modernes, leistungsstarkes und zukunftssicheres Städtisches Klinikum. Doch dazu gehört auch eine gut erreichbare Versorgung mit Notaufnahmen. Das sehen nicht alle so und dafür muss gekämpft werden.

Zum Hintergrund:

Das Klinikum besteht derzeit aus vier Standorten. Am Standort Friedrichstadt sind 1.000 und am Standort Neustadt etwa 350 stationäre Betten vorhanden. An diesen beiden Standorten und am Standort Weißer Hirsch bestehen Notaufnahmen.

2020 hat der Stadtrat ein Zukunftskonzept für das Zeitfenster bis 2035 und darüber hinaus beschlossen. Im Kern soll die stationäre Versorgung in Friedrichstadt konzentriert und in Neustadt ein Gesundheitscampus mit hauptsächlich ambulanten Angeboten gebildet werden. In Neustadt sollte aber auch eine Notaufnahme im kleineren Umfang erhalten bleiben, um die Versorgung im Stadtbezirk Pieschen und dem Dresdner Norden sicherzustellen. Ein für uns sehr wichtiger Punkt.

Die bisherige Umsetzung des Konzepts wirft aber mehr Fragen auf, als es Antworten gibt. Die angelegte Zeitschiene wird nicht eingehalten werden können und die erhoffte Finanzierung durch Eigen- und Fördermittel ist nicht sichergestellt. Hinzu kommt die Unsicherheit für Mitarbeiter und Patienten am Standort Neustadt.

Gravierende Auswirkungen, insbesondere für Pieschen und den Dresdner Norden, haben aktuelle Überlegungen der Klinikleitung aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zukünftig keine Notfallambulanz am Standort Neustadt vorzuhalten.

Aktuell werden in Friedrichstadt etwa 50.000 und im Neustadt etwa 20.000 Notfälle im Jahr behandelt, hinzu kommen in Neustadt noch um 5.000 Notfallbehandlungen für Kinder. Neben dem Wegfall der wohnortnahen Notfallbehandlung in Neustadt verfügt die Notaufnahme in Friedrichstadt über keine ausreichende Kapazität, um zukünftig alle Notfälle an einem Standort zu versorgen.

Wir lehnen einen Wegfall der Notfallaufnahme in Neustadt ab! Diese muss in jedem Fall erhalten bleiben! Der Standort Friedrichstadt kommt nicht nur im Bereich der Notfallversorgung an seine räumlichen Kapazitätsgrenzen. Es ist daher wenig zukunftsträchtig die am Standort Neustadt hervorragend etablierten Kliniken für Geburtenhilfe, Gynäkologie und Kinder- und Jugendmedizin zu verlagern. Überdies gibt es aus dem Klinikum Neustadt heraus auch verschiedene Ideen, wie auch andere Bereiche zukünftig in Neustadt verbleiben können und dabei in eine zunehmende Ambulantisierung eingebunden werden können. Unser Fazit ist, das bisherige Zukunftskonzept 2035 für das Städtische Klinikum muss überarbeitet werden. Viele Ziele lassen sich zeitlich und finanziell nicht umsetzen. Es ergibt wenig Sinn etablierte und gut funktionierende Bereiche für teuer Geld an anderen Standorten wiederaufzubauen. Dafür fehlt der Stadt das Geld. Das Konzept für den Standort Neustadt muss überdacht werden. Die Notfallversorgung am Standort Neustadt muss auch über 2035 hinaus gesichert sein und es muss klare Zukunftsperspektiven für Mitarbeiter und Pateienten geben.